Bitterling  (Bitterfisch)

Rhodeus sericeus amarus

Bitterling

Grösse:

6-9 cm

Schonzeit in NRW:      

ganzjährig geschützt

 

                      

 

Bitterling

Der Bitterling ist eine kleine Fischart mit relativ hohem Rücken und halbunterständigem Maul. Den Körper schützen grosse Schuppen, die Poren der unvollständigen Seitenlinie sind nur auf den ersten 4-7 Schuppen hinter dem Kopf erkennbar. Den grössten Teil des Jahres ist der Rücken graugrün gefärbt, Seiten und Bauch sind silbrig. Über die Mitte der Seiten zieht sich ein opalisierender Streifen blaugrüner Farbe. In der Laichzeit intensivieren sich die Farben der Männchen und auf zwei Stellen über den Augen und dem Maul erscheinen Laichwarzen. Gleichzeitig sind die Seiten rotviolett und hinter den Kiemendeckeln erscheint ein blauer Fleck. Bitterlinge leben meist in Flussunterläufen, alten Flussarmen und einigen Seen, wo sie sich Buchten mit schlammigem Grund aussuchen, in denen Muscheln (Anodonta) und Malermuscheln (Unio) vorkommen. Diese brauchen sie nämlich unbedingt zu ihrer erfolgreichen Vermehrung, die sich von April bis August abspielt. In dieser Zeit wächst den Weibchen hinter der Afteröffnung eine 5 - 6 cm lange Legeröhre. Die Männchen suchen sich im Frühjahr eine Muschel aus und vertreiben anfangs auch die Weibchen von ihr. Nähert sich aber ein geschlechtsreifes Weibchen, beginnen sie, es in einem komplizierten Ritual zu ihrer Muschel zu locken. Schliesslich schiebt das Weibchen die Legeröhre in den Kiemenraum der Muschel und legt dort ihre Eier ab. Das Männchen aber lässt über der Einsaugöffnung des Weichtieres seine Milch ab, die mit dem Wasser zum Rogen gelangt. Die befruchteten Eier entwickeln sich im Innern der Muschel und verlassen nach 3 - 4 Wochen diese als kleine Bitterlinge. Das Männchen lockt sogar gelegentlich mehrere Weibchen zu seiner Muschel. Dieselbe Muschel nutzen oft auch andere Fischpaare, so dass man in ihr oft über 100 verschiedene Entwicklungsstadien der kleinen Bitterlinge zählen kann. Die vier bis fünf Jahre alt werdenden Fische erlangen im 2. Lebensjahr die Geschlechtsreife. Ihre Nahrung ist überwiegend Phytoplankton und Zooplankton. Die früher grossen Bestände gehen zurück, da mit zunehmender Wasserverunreinigung die Muscheln abnehmen.

 
Fruchtbarkeit: 40 - 100 Eier mit bis zu 3 mm Durchmesser

Verbreitung: nördlich der Alpen, fehlt aber in Skandinavien, Dänemark und einem Grossteil Grossbritanniens. Nach Westen bis zum Rhönegebiet, nach Osten bis zum Kaspischen Meer.