Der
einzige Süsswasservertreter der Dorschfamilie, die Trüschen (Ouappe),
besitzt einen runden Körper mit zwei Rückenflossen, deren zweite ebenso wie
die Afterflosse sehr lang ist. Die Bauchflossen setzen vor den Brustflossen
an und ihr zweiter Flossenstrahl ist fadenartig in die Länge gezogen. In
der Kinnnmitte entspringt ein Bartelfaden. Körper und Flossen sind
graubraun bis grünlich mit einer auffallenden Marmorierung versehen.
Trüschen führen ein verstecktes Leben, sie kommen in den Oberläufen und
Mittelläufen von Flüssen, in einigen Teichen, in höher gelegenen Stauseen
und manchmal auch in den Unterläufen der Flüsse vor. Ziemlich häufig sind
sie in der Donau und einigen ihrer Nebenflüsse, wo sie nach Beobachtungen
von Tauchern sich nicht einzeln zwischen den Steinen verstecken, sondern in
Gruppen zu fünft und mehr in Baumwurzeln oder angeschwemmtem Holz leben.
Sie laichen nachts und in der Dämmerung am häufigsten noch unter dem Eis
und über Sandboden von Dezember bis März bei einer Wassertemperatur
zwischen 2,8 und 6 'C. Die befruchteten Eier werden von der Strömung
fortgetragen und sinken an stillen Stellen zum Grund hinab. In Abhängigkeit
von der Temperatur des Wassers schlüpfen die Larven nach 1-2 Monaten. Im
Unterschied zu den meisten anderen Fischen nehmen die Quappen die meiste
Nahrung im kalten Wasser in den Herbst und Wintermonaten zu sich. Im Sommer
fallen sie zuweilen in einen "Sommerschlaf". Besonders nachts
sind sie aktiv. Trüschen sind sehr gefrässig und können sogar Fische
erjagen und verschlucken, die nur wenig kleiner sind als sie selbst. Das Fleisch
und besonders die Leber sind sehr schmackhaft. Trotzdem und obwohl sie zu
beträchtlicher Grösse heranwachsen können, haben die Quappen keine
besondere wirtschaftliche Bedeutung. Die Ursache liegt daran, dass sie
wegen ihres Nachtlebens nur schwer zu fangen sind. Aufgrund des hohen
Gehaltes an Vitamin A wurde die Leber früher zur Augenheilung verwendet.
Fruchtbarkeit: 30 000-3 000 000 Eier
Verbreitung: Flüsse Europas, Asiens und Nordamerikas. In Europa
fehlt die Art auf der Balkan und Pyrenäenhalbinsel, ferner im überwiegenden
Teil Englands und Norwegens
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