Der Rapfen ist der einzige
europäische Karpfenfisch, der sich ausschließlich räuberisch ernährt. Er
bewohnt bevorzugt die strömungsreichen Abschnitte von Fließgewässern, kommt
aber auch in durchströmten Seen und sogar in Brackwasserregionen der Ostsee
vor. In seiner Jugend lebt der Rapfen gesellig in Oberflächennähe, wo er
sich von Kleintieren aller Art ernährt. Mit zunehmendem Alter geht er zur
einzelgängerischen Lebensweise über und ernährt sich vorwiegend von
Fischen, die er mit vehementen Attacken an der Oberfläche erbeutet. Dabei veranstaltet er ein ungeheures Spektakel. In diesem Stadium bewohnt der Rapfen die uferfernen
Freiwasserzonen der Gewässer. Daher ist über seine Biologie erstaunlich
wenig bekannt. An markierten Tieren wurden jedoch Wanderungen bis zu 160
Kilometern beobachtet. Die Geschlechtsreife tritt zwischen 4 und 5 Jahren
ein.
Zwischen April und Juni ziehen die
Rapfen in Gewässerabschnitte mit starker Strömung, wo die Weibchen bis zu 1
Million klebriger Eier an den kiesigen Untergrund anheften. Wie viele
Karpfenfische zeigen die Männchen in dieser Zeit einen starken
Laichausschlag. Die nach ca. 2 Wochen schlüpfenden Jungfische werden durch
die Strömung in ruhigere Wasserzonen verdriftet.
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