Wels (Waller)
Silurus glanis
Grösse: 1-2 m, vereinzelt 3 m
und mehr
Gewicht: 50- 100
kg, vereinzelt bis 200 kg
Mindestfangmaß: 50 cm
Schonzeit in NRW: nein
Wels
Die Familie SILURIDAE vereint grosse Süsswasserfische Europas und Asiens. Ihre Vertreter
haben schuppenlose, langgestreckte Körper, lange
Bartfäden und eine lange Afterflosse.
Der Wels hat einen langen, mächtigen Körper mit einem breiten flachen Kopf
und einem grossen, gut bezahnten Maul, in dessen
Winkeln ein Paar langer, gut beweglicher und mit Knorpel verstärkter
Bartfäden steht. Zwei weitere Paare kurzer und unbeweglicher Barteln sitzen
am Kinn. Rücken und Seiten sind olivgrün bis blaugrau gefärbt und sind
seitlich marmoriert. Der Bauch ist cremeweiss bis
grauweiss. Es sind aber auch weiss,
golden und rötlich gefärbte Exemplare bekannt. Welse kommen in langsam fliessenden und stehenden Gewässern wie
Flussunterläufen, Seen und Stauseen vor. Sie werden auch in Fischteichen
gehalten. Sie leben mit Vorliebe am Boden im tiefen Wasser, unter Wehren,
in Bodenlöchern oder versteckt im Wurzelgeflecht alter Bäume. Sie sind
nachts und während der Dämmerung aktiv, tagsüber liegen sie meist am Grund.
Im Winter ziehen sie sich an tiefe Stellen zurück, nehmen keine Nahrung
mehr auf und verfallen in einen Ruhezustand. Ihre Geschlechtsreife tritt
mit 3-5 Jahren ein. Welse laichen paarweise sehr stürmisch von Mai bis Juni
in den Abend- und Nachtstunden. Das Weibchen legt die Eier in primitive
Nester, die am Grund aus Pflanzenresten und abgezogenen Wurzelstücken von
Weiden und Erlen gebaut werden. Das Männchen bewacht die klebrigen
Eierklümpchen bis zum Schlüpfen. Welse können 30 bis 40 oder mehr Jahre alt
werden. Es handelt sich um einen wichtigen Nutzfisch, mit dessen
künstlicher Aufzucht in verschiedenen Ländern begonnen wurde. Beliebt ist
der Wels als Sportfisch. Sein Fleisch besitzt gute Qualität, doch ist es
bei über 10 kg schweren Stücken ziemlich fettig. Ein besonderer
Leckerbissen ist geräucherter Wels.
Die wichtigste Nahrung der Welse sind kleine Karpfenfische (Plötzen, Güstem), doch jagen
sie auch Jungtiere der Wasservögel (z.B. Entenküken) und Kleinsäuger sowie
Frösche und Molche
Fruchtbarkeit: je Kilo Körpergewicht des Weibchens 7000-25 000 Eier
Verbreitung: Einzugsgebiet des Rheins bis zu den Zuflüssen des
Kaspischen Meeres, nach Süden bis zu den Alpen, in Skandinavien nur in
Südschweden. Kommt auch in den Buchten der Ostsee, des Schwarzen und
Kaspischen Meeres vor .
|